Am 4. Dezember 2025 hat die U.S. Environmental Protection Agency (EPA) ein Memorandum zum Entwurf der Aktualisierung der Formaldehyd-Risikoabschätzungen veröffentlicht, die im Rahmen des Toxic Substances Control Act (TSCA) durchgeführt wurden. Die Behörde bittet nun um öffentliche Kommentare zum Entwurf.
Wesentliche Aktualisierungen
Das Memorandum überarbeitet die akute Inhalationsrisikobewertung für Formaldehyd und übernimmt einen neuen Ausgangspunkt (POD) von 0,3 ppm sowie einen Unsicherheitsfaktor von 1 (UF=1). Der Expositionsabstand (MOE) wurde für Arbeitnehmer, Verbraucher und die Allgemeinbevölkerung neu berechnet. Wichtige Erkenntnisse umfassen:
1. Arbeitnehmerexposition
- In bestimmten Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen (z. B. Klebstoffe, Dichtstoffe, Papierprodukte) bleiben die mittleren Expositionsrisiken unter dem Sicherheitsgrenzwert (MOE < 1).
- Risiken bei einigen industriellen/gewerblichen Anwendungen (z. B. Autopflegeprodukte, Wasserbehandlungsmittel) bleiben erhöht.
- In wenigen Szenarien haben sich die Risiken durch den aktualisierten POD von "Grenzwertüberschreitung" zu "akzeptabel" verschoben.
2. Verbraucherexposition
- Bei der Verwendung von formaldehydhaltigen Produkten (z. B. Klebstoffe, Beschichtungen, Baumaterialien) zeigen die meisten Szenarien MOE < 1, was auf akute Inhalationsrisiken hinweist.
- Die Schlussfolgerungen stimmen mit der endgültigen Risikobewertung überein: Die Verwendung formaldehydhaltiger Produkte durch Verbraucher stellt unzumutbare Gesundheitsrisiken dar.
3. Innen-/Außenluft
- Innenluft: Die meisten Szenarien zeigen MOE > 1, was auf geringere Risiken hinweist.
- Außenluft: Bewohner in der Nähe von Emissionsquellen (z. B. industrielle Verbrennung) können MOE-Werte nahe oder unter 1 aufweisen, was auf potenzielle Risiken hindeutet.
Fazit
Trotz der Annahme eines weniger konservativen POD (0,3 ppm + UF=1) stellt Formaldehyd weiterhin akute Inhalationsgesundheitsrisiken in mehreren Expositionsszenarien dar. Daher bestätigt die EPA, dass Formaldehyd ein unzumutbares Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt.
Die Öffentlichkeit kann innerhalb von 60 Tagen (bis zum 2. Februar 2026) Kommentare über das Federal Register einreichen. Anschließend wird die EPA einen vorgeschlagenen Regelentwurf mit spezifischen regulatorischen Maßnahmen veröffentlichen.
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