Am 8. März 2025 kündigten Environment and Climate Change Canada (ECCC) und Health Canada gemeinsam Pläne an, per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS, ausgenommen Fluorpolymere) in Teil 2 des Anhangs 1 gemäß Abschnitt 77 des kanadischen Umweltschutzgesetzes von 1999 (CEPA) aufzunehmen. Diese regulatorische Initiative wird ein schrittweises Verbot in Industrie- und Verbrauchersektoren in drei verschiedenen Phasen umsetzen.
Wissenschaftliche Grundlage für die Regulierung Gemäß dem neu veröffentlichten State of per- and polyfluoroalkyl substances (PFAS) report und den Kriterien des Abschnitts 64 von CEPA, PFAS (definiert als Verbindungen, die mindestens ein perfluoriertes Methyl- oder Methylen-Kohlenstoffatom enthalten) erfordern aufgrund ihrer Persistenz, Bioakkumulation und Toxizität verstärkte Kontrollen. Fluorpolymere (definiert als vollständig fluorierte Kohlenstoffkettenpolymere) bleiben aufgrund ihrer strukturellen Stabilität und ihres geringen Umweltfreisetzungspotenzials von den aktuellen Beschränkungen ausgenommen.
Dreiphasiger Umsetzungsrahmen für das Verbot
Der Risikomanagementansatz für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), ausgenommen Fluorpolymere beschreibt den folgenden stufenweisen Ansatz:
Phase 1 (Sofortmaßnahmen)
Konzentriert sich auf hochriskante Feuerlöschschäume und verbietet alle PFAS-Verwendungen, die derzeit nicht reguliert sind.
Phase 2 (Eliminierung von Verbraucherprodukten)
Phasenweise Einstellung nicht wesentlicher PFAS-Anwendungen in:
- Kosmetika, Naturheilmittel und rezeptfreie Medikamente
- Lebensmittelverpackungsmaterialien, Zusatzstoffe und nicht-industrielle Lebensmittelkontaktgegenstände (z. B. Einweggeschirr)
- Baumaterialien für den Wohnungsbau (Farben, Klebstoffe, Dichtstoffe)
- Haushaltsreinigungs- und Poliermittel
- PFAS-behandelte Textilien (einschließlich Feuerwehrkleidung)
- Sportausrüstung (z. B. Skiwachse)
Phase 3 (Industrieller Übergang)
Behandelt technisch anspruchsvolle industrielle Anwendungen:
- Fluorierte Gassysteme
- Human- und Veterinärpharmazeutika
- Herstellung von Medizinprodukten
- Industrielle Lebensmittelverarbeitungsmaterialien
- Bergbau- und Erdölbetriebe
- Transport- und Verteidigungsausrüstung
Adaptiver Ausnahmemechanismus
Ein "Technologiebewertungssystem" wird vorübergehende Ausnahmen ermöglichen für:
- Kritische Sicherheitsanwendungen ohne Alternativen
- Ersatzkosten, die 50 % des 3-Jahres-Nettoertrags des Sektors übersteigen
- Übergänge mit Zeitrahmen von >5 Jahren (mit detaillierten technischen Fahrplänen)
Einbindung der Interessengruppen
Die Regierung hat eine 60-tägige öffentliche Konsultationsphase eröffnet (8. März - 7. Mai 2025).
Offizielle Details verfügbar unter: https://www.canada.ca/en/health-canada/services/chemical-substances/other-chemical-substances-interest/per-polyfluoroalkyl-substances.html
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