Am 27. Februar 2025 verabschiedete das französische Parlament offiziell das Gesetz Nr. 2025-188, wodurch Frankreich nach Dänemark das zweite europäische Land ist, das per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) systematisch reguliert. Diese "Forever Chemicals", bekannt für ihre extreme Persistenz in der Umwelt und potenzielle Gesundheitsrisiken, werden in den nächsten fünf Jahren schrittweise auf den französischen Märkten verboten.
Gesetzlicher Kontext und Ziele
PFAS stellen eine Klasse hochstabiler, nicht abbaubarer Chemikalien dar, die in Industrie- und Verbraucherprodukten weit verbreitet sind, darunter Antihaftbeschichtungen, Lebensmittelverpackungen, Kosmetika, Löschschäume und Elektronik. Jüngste Studien haben PFAS-Exposition mit endokriner Störung, Beeinträchtigung des Immunsystems und erhöhtem Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Als Reaktion auf wachsende öffentliche Bedenken hinsichtlich PFAS-Kontamination hat die französische Regierung Beschränkungen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umweltsicherheit gesetzlich verankert.
Wesentliche Bestimmungen und Maßnahmen
1. Produktspezifische Verbote
Wirksam ab 1. Januar 2026:
- Verbot von PFAS-haltigen Kosmetika sowie Herstellung/Verkauf von Skiwachs
- Verbot von PFAS-behandelter Kleidung, Schuhwerk und Imprägniermitteln (ausgenommen spezialisierte Schutzausrüstung für Militär-/Feuerwehreinsatz)
Wirksam ab 1. Januar 2030:
- Textilverbot wird auf industrielle Anwendungen ausgeweitet (ausgenommen strategische Materialien und Industrietextilien ohne praktikable Alternativen)
2. Verbesserte Trinkwasserüberwachung
- Pflicht zur PFAS-Analyse in Trinkwasserversorgungen
- Regelmäßige Veröffentlichung landesweiter PFAS-Überwachungsberichte
3. Unternehmens-Emissionsvorschriften
- Unternehmen, die jährlich ≥100 Gramm PFAS emittieren, werden Umweltsteuern in Höhe von 100 € pro 100 Gramm zahlen müssen
Das PFAS-Verbot Frankreichs unterstreicht seine Führungsrolle bei proaktiver Umweltgesetzgebung. Während die EU über blockweite PFAS-Beschränkungen nachdenkt, könnte Frankreichs Vorreiterrolle Reformen der Chemikalienregulierung in ganz Europa beschleunigen. Mit den ersten Verboten ab 2026 steht die globale Chemieindustrie vor transformativen Herausforderungen bei der Entwicklung sicherer Alternativen und der Anpassung an sich wandelnde regulatorische Rahmenbedingungen.
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In Zukunft wird die Datenbank weiterhin länderspezifische Screening-Module einführen, um Unternehmen bei der Anpassung an regulatorische Neuerungen in verschiedenen Ländern zu unterstützen. Bleiben Sie dran!