Im November 2025 gab die kolumbianische Regierung die offizielle Fertigstellung und öffentliche Veröffentlichung des ersten nationalen Inventars der Industriechemikalien des Landes über eine Datenbank auf der Website des Nationalen Instituts für Industriesicherheit und Chemikalien (INSQUI) bekannt. Das Inventar umfasst 4.473 chemische Substanzen.
Hintergrund
Im Jahr 2021 erließ das kolumbianische Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung das Dekret Nr. 1630/2021 zur Chemikalienverwaltung. Dieses Dekret schrieb vor, dass alle gefährlichen Chemikalien, die zwischen 2021 und 2023 in Mengen von 100 Kilogramm oder mehr importiert oder produziert werden, bis Mai 2025 registriert sein müssen, während Substanzen ab 2024 bis September 2025 registriert werden müssen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Inventars waren 4.473 registrierte Chemikalien im System erfasst.
Datenvisualisierungsplattform
Um die Transparenz zu erhöhen, hat das Nationale Institut für Industriesicherheit und Gesundheit (INSQUI) eine interaktive Datenvisualisierungsplattform (https://insqui.gov.co, auf Spanisch) mit vier dynamischen Analysemodule gestartet:
- Analyse der primären und sekundären Verwendungen von Substanzen
- Verteilungskarte der Hauptsitze registrierter Unternehmen
- Dashboard für gemeldete Gefährdungsdaten
- Registriertes Benutzermanagementsystem
Die Plattform unterstützt multidimensionale Datenfilterung, die es Unternehmen ermöglicht, den Echtzeit-Registrierungsstatus von Substanzen zu überprüfen. Gemäß den regulatorischen Richtlinien werden Chemikalien, die nicht im Inventar aufgeführt sind, als “neue Substanzen” klassifiziert. Importeure oder Hersteller solcher Substanzen müssen Umwelt- und Gesundheitsrisikobewertungsberichte basierend auf den tatsächlichen Nutzungsszenarien in Kolumbien einreichen. Wird eine Substanz in die Prioritätenbewertungsliste aufgenommen, muss sie auch einer Risikobewertung vor der Kommerzialisierung unterzogen werden.
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