Am 14. Mai 2025 kündigte die US-Umweltschutzbehörde (EPA) ihre Entscheidung an, die bestehenden Höchstgehalte (MCLs) für Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) im Trinkwasser, die 2024 festgelegt wurden, beizubehalten und gleichzeitig die Einhaltungsfrist für öffentliche Wassersysteme von 2029 auf 2031 zu verlängern. Gleichzeitig schlug die Behörde vor, die Standards für PFHxS, PFNA, HFPO-DA (GenX-Chemikalien) und PFBS-Gemische aufzuheben und einen Neubewertungsprozess einzuleiten. Ein neues "PFAS OUT Programm" wurde vorgestellt, um die technische Unterstützung zu verstärken.
Hintergrund
Im April 2024 veröffentlichte die EPA die erste rechtlich durchsetzbare nationale Primärtrinkwasserregelung (NPDWR) für sechs per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS):
Verbindung | Endgültiger MCLG | Endgültiger MCL (durchsetzbare Werte) |
---|---|---|
PFOA | Null | 4,0 Teile pro Billion (ppt) (auch ausgedrückt als ng/L) |
PFOS | Null | 4,0 ppt |
PFHxS | 10 ppt | 10 ppt |
PFNA | 10 ppt | 10 ppt |
HFPO-DA (allgemein bekannt als GenX-Chemikalien) | 10 ppt | 10 ppt |
Gemische, die zwei oder mehr von PFHxS, PFNA, HFPO-DA und PFBS enthalten |
1 (einheitenlos) Gefahrenindex |
1 (einheitenlos) Gefahrenindex |
Gefahrenindex = (PFNA-Wert/PFNA-Benchmark) + (PFHxS-Wert/PFHxS-Benchmark) + (GenX-Wert/GenX-Benchmark) + (PFBS-Wert/PFBS-Benchmark)
Wesentliche Anforderungen:
- Öffentliche Wassersysteme müssen die anfängliche PFAS-Überwachung bis 2027 abschließen und die Ergebnisse den Verbrauchern melden.
- Systeme, die die MCLs überschreiten, müssen bis 2029 Minderungspläne umsetzen.
- Verstöße nach 2029 erfordern Korrekturmaßnahmen und öffentliche Benachrichtigungen.
Politikanpassungen
1. Verlängerte Einhaltungsfrist für PFOA/PFOS
Die EPA bestätigte die 4 ppt MCLs für PFOA/PFOS, schlug jedoch vor, die Einhaltungsfrist aufgrund von betrieblichen Herausforderungen, die von Wassersystemen gemeldet wurden, auf 2031 (ursprünglich 2029) zu verlängern. Ein Entwurf der Regelung wird im Herbst 2025 veröffentlicht, die endgültige Fassung wird für das Frühjahr 2026 erwartet. EPA-Administrator Lee Zeldin betonte: "Dieser flexible Ansatz balanciert Gesundheitsschutz mit praktischen Umsetzungsfristen, während er gleichzeitig sicherstellt, dass Verschmutzer zur Verantwortung gezogen werden."
2. Überarbeitungen von vier PFAS-Standards
Die EPA leitete Verfahren zur Aufhebung der MCLs für PFHxS, PFNA, HFPO-DA und PFBS-Gemische ein und berief sich dabei auf Verfahrensanforderungen des Safe Drinking Water Act. Die bestehenden Standards für PFOA/PFOS bleiben unberührt.
3. Verbesserte Unterstützung durch das PFAS OUT Programm
Das neue Programm priorisiert ländliche und kleine Gemeinden durch:
- Kostenlose technische Unterstützung: Wasseranalysen, Systemdesign, Betreiber-Schulungen und Unterstützung bei Förderanträgen.
- 1 Milliarde Infrastrukturfinanzierung: Bereitgestellt durch das Bipartisan Infrastructure Law für PFAS-Minderungsmaßnahmen auf Landesebene.
- Kooperative Netzwerke: Partnerschaften mit Technologieanbietern und Stammesregierungen zur Entwicklung kosteneffizienter Lösungen.
Die jüngste politische Wende der EPA unterstreicht die Komplexität und Langfristigkeit der PFAS-Regulierung. Einerseits zeigen die Verlängerung der Einhaltungsfristen, die Stärkung der technischen Unterstützung und der Aufbau eines koordinierten Unterstützungsnetzwerks einen pragmatischen Versuch, den Schutz der öffentlichen Gesundheit mit den praktischen Gegebenheiten vor Ort in Einklang zu bringen. Andererseits birgt der vorübergehende Rückzug von vier PFAS-Grenzwerten und der Start eines Neubewertungsprozesses das Risiko, öffentliche Besorgnis zu schüren, dass die Aufsicht über neu auftretende Schadstoffe hinterherhinkt.
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